von Leonard Gohlke
11. Oktober 2025
Die Deutschen entdecken das Fahrrad neu und Unternehmen reiten auf dieser Welle mit. Was einst als netter Nebeneffekt für umweltbewusste Mitarbeiter galt, hat sich zum strategischen HR-Instrument entwickelt. Besonders das Dienstrad-Leasing via Entgeltumwandlung erlebt einen regelrechten Boom. Zu Recht: Bei kaum einem anderen Benefit stimmt das Kosten-Nutzen-Verhältnis so perfekt wie beim Jobbike.
Das Prinzip der Entgeltumwandlung beim Bike-Leasing ist genial in seiner Einfachheit: Ein Teil des Bruttogehalts wird in eine Sachleistung umgewandelt – konkret in die Überlassung eines Fahrrads oder E-Bikes über einen Leasingzeitraum.
Der Ablauf im Detail: Der Arbeitgeber schließt einen Leasingvertrag mit einem Bike-Leasing-Anbieter ab und überlässt das Fahrrad dem Mitarbeiter zur dienstlichen und privaten Nutzung. Die monatliche Leasingrate wird direkt vom Bruttogehalt einbehalten, wodurch sich die Bemessungsgrundlage für Steuern und Sozialabgaben entsprechend reduziert.
Diese Konstruktion führt zu einem doppelten Spareffekt: Der Mitarbeiter zahlt weniger Steuern und Sozialabgaben, während der Arbeitgeber von reduzierten Lohnnebenkosten profitiert. Ein klassisches Win-Win-Szenario, das in der Praxis hervorragend funktioniert.
Weitere Möglichkeiten zu Mobilitätsbenefits finden Sie in unserem ÖPNV-Zuschuss Ratgeber.
Der Durchbruch für das Dienstrad-Leasing kam 2019 mit der Einführung der sogenannten 0,25%-Regel. Diese besagt, dass für die private Nutzung des Dienstrads lediglich ein geldwerter Vorteil in Höhe von 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat versteuert werden muss.
Rechenbeispiel aus der Praxis: Nehmen wir ein hochwertiges E-Bike mit einem Listenpreis von 4.000 Euro. Der monatlich zu versteuernde geldwerte Vorteil beträgt dann:
Diese Regelung gilt übrigens auch rückwirkend für alle Leasingverträge, die ab dem 1. Januar 2019 abgeschlossen wurden – eine Regelung, die viele Unternehmen noch nicht vollständig ausgeschöpft haben.
Im Vergleich zur ursprünglichen 1%-Regel bei Dienstwagen ist dies ein enormer Vorteil. Während bei einem Firmenwagen mit 40.000 Euro Listenpreis monatlich 400 Euro versteuert werden müssen, sind es beim Dienstrad mit gleichem Wert nur 100 Euro.
Die finanziellen Vorteile sind offensichtlich, aber in meiner Beratungspraxis erlebe ich immer wieder, dass die "weichen Faktoren" mindestens genauso wichtig sind:
Finanzielle Ersparnis: Durch die Kombination aus Entgeltumwandlung und der günstigen 0,25%-Regel können Mitarbeiter bis zu 40 Prozent gegenüber einem Privatkauf sparen. Bei einem Premium-E-Bike für 3.000 Euro bedeutet das eine Ersparnis von bis zu 1.200 Euro über die Leasingdauer.
Gesundheitlicher Mehrwert: Viele meiner Mandanten berichten von einer spürbar aktiveren Belegschaft. Der morgendliche Arbeitsweg mit dem E-Bike ersetzt das Fitnessstudio – und macht oft sogar mehr Spaß.
Nachhaltigkeit als Motivation: Besonders jüngere Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Das Dienstrad wird zum sichtbaren Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit.
Wenn Sie sich zusätzlich für andere nachhaltige Benefits interessieren, empfehlen wir ein Blick in unsere Mitarbeiter-Benefit Übersicht.
Aus Arbeitgebersicht bietet das Dienstrad-Leasing gleich mehrere strategische Vorteile, die weit über die reinen Kostenersparnisse hinausgehen:
Finanzielle Entlastung: Durch die Entgeltumwandlung reduzieren sich die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Bei einer monatlichen Leasingrate von 150 Euro spart das Unternehmen etwa 30 Euro an Sozialabgaben – ein nicht unerheblicher Betrag bei größeren Belegschaften.
Employer Branding: Das Dienstrad ist ein sichtbares Zeichen für moderne Personalarbeit. Mitarbeiter auf hochwertigen E-Bikes sind lebende Werbung für das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber.
Flexibilität ohne Risiko: Anders als beim Firmenwagen entstehen keine hohen Anschaffungskosten. Das Leasingmodell verteilt die Kosten gleichmäßig und planbar über die gesamte Laufzeit.
Gesundheitsmanagement: Viele Unternehmen können das Dienstrad in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement integrieren und so doppelt profitieren.
Lassen Sie mich Ihnen an einem realen Beispiel zeigen, wie sich die Ersparnis konkret zusammensetzt:
Ausgangssituation:
Ohne Dienstrad-Leasing (Privatkauf):
Mit Dienstrad-Leasing:
Gesamtersparnis: Etwa 1.400 Euro über die dreijährige Leasingdauer
Diese Kalkulation zeigt eindrucksvoll, warum das Dienstrad-Leasing bei Mitarbeitern aller Einkommensschichten auf große Resonanz stößt.
Wie Sie Bike Leasing bei sich im Unternehmen anbieten können finden Sie unter: Jobbike-Leasing.
Nach Jahren der Beratung kenne ich die häufigsten Fehlerquellen bei der Einführung von Dienstrad-Programmen:
Fehler 1: Unklare Regelungen zur Privatnutzung Stellen Sie von Anfang an klar, dass die private Nutzung ausdrücklich erlaubt ist. Viele Mitarbeiter sind zunächst unsicher, ob sie das Dienstrad auch für Wochenendtouren nutzen dürfen.
Fehler 2: Fehlende Kommunikation der steuerlichen Vorteile Die Ersparnis durch die 0,25%-Regel ist für viele Mitarbeiter nicht intuitiv verständlich. Investieren Sie in eine gute Aufklärung – das erhöht die Akzeptanz erheblich.
Fehler 3: Zu restriktive Bike-Auswahl Lassen Sie Ihren Mitarbeitern möglichst freie Hand bei der Bike-Auswahl. Ob Mountainbike, Citybike oder Cargo-E-Bike – die Vielfalt erhöht die Attraktivität des Benefits.
Das Dienstrad lässt sich hervorragend mit anderen steuerlich begünstigten Leistungen kombinieren. Besonders bewährt haben sich Kombinationen mit:
Die Kunst liegt darin, ein ausgewogenes Portfolio zu schaffen, das unterschiedliche Lebenssituationen berücksichtigt.
Die Verwaltung von Dienstrad-Programmen ist in den letzten Jahren deutlich einfacher geworden. Moderne Leasing-Anbieter bieten digitale Plattformen, die sowohl für HR-Abteilungen als auch für Mitarbeiter den Prozess erheblich vereinfachen.
Typische Features moderner Bike-Leasing-Plattformen:
Diese Digitalisierung reduziert den administrativen Aufwand für Unternehmen erheblich und macht das Dienstrad-Leasing auch für kleinere Betriebe attraktiv.
Das Dienstrad-Leasing steht noch am Anfang seiner Entwicklung. Aktuelle Trends, die ich in der Beratungspraxis beobachte:
Cargo-E-Bikes im Kommen: Immer mehr Familien entdecken Lastenräder als Auto-Ersatz. Unternehmen, die auch diese Kategorie in ihre Programme aufnehmen, punkten besonders bei jungen Eltern.
Service-Pakete werden Standard: Vollkasko-Versicherung, regelmäßige Wartung und Pick-up-Service entwickeln sich vom Nice-to-have zum Must-have.
Nachhaltigkeit als Erfolgsmesser: Unternehmen beginnen, die CO2-Einsparungen ihrer Dienstrad-Flotten zu messen und in ihre Nachhaltigkeitsberichte einzubeziehen.
Das Dienstrad-Leasing per Entgeltumwandlung ist mehr als nur ein Steuersparmodell, es ist ein Instrument für zukunftsorientierte Personalarbeit. Die Kombination aus finanziellen Vorteilen, Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeitsaspekten macht es zu einem der attraktivsten Benefits im aktuellen Marktumfeld.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren zusammengefasst:
✓ Frühzeitige und transparente Kommunikation der Vorteile
✓ Großzügige Auswahl an Bike-Kategorien und -marken
✓ Integration in bestehende Benefit-Strukturen
✓ Nutzung moderner, digitaler Verwaltungsplattformen
Für Unternehmen, die ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und gleichzeitig zur Nachhaltigkeit beitragen möchten, ist das Dienstrad-Leasing ein nahezu perfektes Instrument. Die steuerlichen Rahmenbedingungen sind optimal, die Akzeptanz bei Mitarbeitern hoch und der administrative Aufwand überschaubar.
In einer Zeit, in der sich die Anforderungen an moderne Arbeitgeber rasant wandeln, bietet das Dienstrad-Leasing eine seltene Gelegenheit: einen Benefit, bei dem wirklich alle gewinnen.
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Bundesfinanzministerium – Dienstfahrräder
Haufe – Dienstfahrrad-Leasing
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