Leonard Gohlke
20. Juni 2025
Die Employee Value Proposition (EVP) beschreibt den Gesamtwert, den ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden im Gegenzug für ihre Leistung, Zeitund Loyalität bietet. Anders gesagt: Die EVP beantwortet die zentrale Frage – „Warum sollte jemand bei uns arbeiten und nicht bei der Konkurrenz?“
Dabei geht es nicht nur ums Gehalt, sondern um das Gesamtpaket, das ein Arbeitgeber bietet.Eine starke EVP zeigt, wie ein Unternehmen denkt, handelt und mit seinenMitarbeitenden umgeht – und macht den Unterschied auf einem umkämpftenArbeitsmarkt.
Der Arbeitsmarkt hat sich radikal verändert: Fachkräftemangel,Wertewandel in der Arbeitswelt und ein gestiegenes Anspruchsniveau beiBewerber:innen und Mitarbeitenden machen es für Unternehmen immer schwerer,Talente zu gewinnen und zu halten. Eine starke und gelebte EVP ist deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen.
Je klarer die EVP kommuniziertwird, desto eher sprechen Unternehmen passende Kandidat:innen an,die sich mit Werten, Benefits und Kultur identifizieren können. Das senkt nichtnur die Time-to-Hire, sondern auch die Cost-per-Hire.
Laut einer Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) liegen die durchschnittlichenEinstellungskosten in Deutschland bei 4.700 - 10.000 Euro pro Mitarbeiter.
Mit einer authentischen und starken EVP kann die Cost per hire laut Glassdoor bis zu 50% reduziert werden.
Wer seine Employee Value Proposition ernst nimmt, sorgt dafür, dassMitarbeitende sich gesehen, gefördert und wertgeschätzt fühlen. Das stärkt die emotionaleBindung ans Unternehmen und reduziert Kündigungen deutlich.
Laut einer Analyse von Applauz belaufen sich die Kosten für den Verlust einer Fachkraft auf durchschnittlich 50 %bis 150 % des Jahresgehalts, je nach Rolle, Brancheund Erfahrungsniveau.
Bei einem Gehalt von 60.000 € bedeutet das 30.000 bis über 90.000 € an Kosten , durch Recruiting,Onboarding, Einarbeitung und Produktivitätsverluste.
Ein klar kommunizierter, digital erlebbarer EVPkann hier konkret Kosten sparen –durch höhere Loyalität, geringere Fluktuation und besseres Retention-Controlling.Unternehmen, die ihre EVP sichtbar machen, investieren in Kultur und ihre messbareWirtschaftlichkeit.
Mitarbeitende, die sich mit demUnternehmen verbunden fühlen und aktiv vom EVP profitieren, sind nachweislich seltener krank.
Wenn Mitarbeitende im Alltagerleben, dass Versprechen aus der Arbeitgebermarke nicht mit der Realitätübereinstimmen, alsoVersprechen wie Anerkennung, Entwicklung oder Unterstützung nicht eingehaltenwerden , führt das zu erheblichem frustrierendem Stress. Fehlende Anerkennung ist dabei eineder Hauptursachen für emotionale Erschöpfung und mentale Belastung.
Burnout-Consultants wie Sandra Künzler warnen: „Fehlende Anerkennung kann zuernsthaften gesundheitlichen Problemen führen“ – dazu gehören Schlafstörungen,Stress und langfristige psychische Beeinträchtigungen.
Das Effort-Reward-Imbalance-Modell (von Siegrist) zeigt: EinUngleichgewicht zwischen Leistung und Anerkennung steigert Stressspiegel und Burnout-Risiko erheblich.
Eine klar definierte und gut umgesetzte EmployeeValue Proposition stärkt die intrinsische Motivation: Mitarbeitende fühlen sich nicht als„Ressource“, sondern als wertvoller Teil des Ganzen. Sie leisten gerne einen Beitrag, weil sie wollen, nicht weil sie müssen.
Laut der Gallup Engagement Studie sind engagierte Mitarbeitende im Schnitt 17 % produktiver, liefern 21 %höhere Profitabilität und verursachen 41 % weniger Fehlzeiten im Vergleich zu ihren weniger engagierten Kolleg:innen.
Trotz guter Absichten gelingt es vielen Unternehmen nicht, ihre Employee Value Proposition wirklich zur Wirkung zu bringen. Warum? Weil häufig strategische Lücken bestehen oder gut gemeinteAnsätze im Alltag schlicht verpuffen.
Die vier häufigsten Stolperfallen:
EVP nur als HR-Dokument
Die EVP ist theoretisch definiert, doch niemand außerhalb von HR kennt sie.Ohne Umsetzung bleibt sie ein internes Papierkonzept, das keine Wirkung entfaltet.
Benefits sind vorhanden, aber unsichtbar
Viele Unternehmen bieten attraktive Zusatzleistungen an, kommunizieren sie aberweder gezielt noch nutzerfreundlich. Das Ergebnis: Geringe Nutzung und kaum wahrgenommene Wertschätzung.
„One-size-fits-all“ stattIndividualisierung
Alle bekommen die gleichen Benefits, unabhängig von Lebensphase, Standort oderInteressen. So wirken Angebote schnell unpersönlich und verlieren an Relevanz.
Keine Messbarkeit &Optimierung
Es fehlen Daten darüber, welche Angebote wirklich genutzt werden, wasMitarbeitende schätzen und wo Potenziale brachliegen. Ohne KPIs lässt sich dieEVP nicht weiterentwickeln – und kein ROI belegen.
Die gute Nachricht: Es braucht keinen Konzernapparat, um eine starke EVP zu etablieren. Entscheidend ist, dass sie erlebbar sind – einfach, digital und kontinuierlich.
So funktioniert's:
Digitalisieren &bündeln
Statt Benefits in PDFs, E-Mails oder HR-Systemen zu verstreuen, bündelst du sie an einem zentralen Ort – digital, mobil und intuitiv für alle Mitarbeitenden zugänglich.
Individualisieren
Ermögliche eine flexible Auswahl von Leistungen, die zur Lebenssituation deiner Mitarbeitenden passen – etwa Mobilitätsbudget, Budget für Alltagsausgaben oder Wellbeing-Angebote.
Kommunizieren & feiern
Die EVP gehört nicht nur ins Intranet, sondern ins tägliche Miteinander: insOnboarding, in Mitarbeitergespräche, in Stellenausschreibungen und ins EmployerBranding.
Messen & optimieren
Tracke die Nutzung deiner Benefits, analysiere steuerliche Vorteile underkenne, was wirklich ankommt. So entwickelst du deine EVP datenbasiert weiter– mit echtem Mehrwert.
Mit emplu hebst du deine Employee Value Proposition auf ein neues Niveau, ohne monatelangeProjektlaufzeiten oder teure Beratung. Die Plattform macht deine EVP sichtbar, steueroptimiert und individuell erlebbar - für Mitarbeitende und HR gleichermaßen.
Deine Vorteile mit Emplu:
Die Employee Value Proposition ist mehr als ein Buzzword, sie ist der Schlüssel, um im heutigen Arbeitsmarkt zu bestehen. Unternehmen, die ihre EVP sichtbar, flexibel und messbar gestalten, profitieren auf mehreren Ebenen:
Fehlt eine klare EVP oder bleibt sie unsichtbar, verschenken Unternehmen nicht nur Potenzial, sondern bares Geld. Jetzt ist die Zeit, das zu ändern.